Das neue "MeinVZ" – ein Köder für Facebook?

Das neue "MeinVZ" – ein Köder für Facebook?

Das StudiVZ hat diese Tage einen großen Bruder bekommen. „MeinVZ“ startet für all diejenigen, die nicht oder nicht mehr studieren. Das Netzwerk ist nach SchülerVZ und StudiVZ das dritte Projekt der StudiVZ Ltd. Es soll eng mit dem erfolgreichen Studentennetzwerk verbunden werden: Mitglieder können von StudiVZ ins neue Verzeichnis wechseln, sich untereinander Nachrichten schicken, Freundschaften schließen und natürlich „gruscheln“. Auch eine englische Version von MeinVZ ist gestartet. Die neue Plattform wurde deutlich an die Zielgruppe des Web 2.0-Riesen Facebook angepasst. Wird sie jetzt eine ernsthafte Konkurrenz? Oder ist sie vielleicht sogar nur der Köder für eine Übernahme durch Facebook?

Der Start des neuen Netzwerks wird offiziell damit begründet, dass eine Vielzahl Anfragen nicht-studierender Interessenten kamen, die sich ein Netzwerk analog zu StudiVZ wünschten. Dennoch liegt ein anderer Grund näher: Der Konkurrent Facebook aus Amerika ist seit kurzem auf Deutsch verfügbar. Es gibt bereits Spekulationen, dass auf kurz oder lang eine Übernahme von StudiVZ (ca. 6 Mio Nutzer) durch das deutlich größere Facebook (über 66 Mio Nutzer weltweit) bevorsteht. Der Start einer Plattform wie MeinVZ, die eine breite Masse anspricht, kann jetzt eine Kampfansage bedeuten, gemäß dem Motto: „Wir überlassen euch nicht so einfach die Nicht-Studenten!“.
Was ich jedoch auch für möglich halte, ist, dass die strukturelle Anpassung an Facebook eine Übernahme erleichtern soll. Facebook ist momentan zwar in Deutschland noch nicht sehr groß. Die Zahl der aktiven Nutzer liegt derzeit bei ca. einer Million, wie Facebook-Manager Olivan heute in einem Interview mit SPIEGEL ONLINE berichtete. Aber ich gehe mal davon aus, dass Facebook noch 2008 verstärkt in Deutschland werben wird. Und dann könnte StudiVZ, angesichts der wirtschaftliche Stärke von Facebook bzw. dem Shareholder Microsoft, durchaus „gefressen“ werden.

PhilipMeyer

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