Reisenotizen Pt. 1 – Flowers on a Squarefield

Planquadrat Milton Keynes


Allerhand, jetzt ist schon Donnerstag­abend. Eigentlich wollte ich den Eintrag zu meinen ersten Eindrücken hier in England bereits vor zwei Tagen, also direkt nach meiner Anreise schreiben. Naja, wurst, sausage, wie sie hier sagen.
„I wär fui liaba nach Venedig g’foan“
Den Anfang, sprich den Flug mit Easyjet, spar ich an dieser Stelle aus. Hätte ihn sowieso völlig verschlafen, wären da nicht die nervigen, postpubertären niederbayerischen Gören auf den Sitzen neben mir gewesen. Auf Studienfahrt in die englische Hauptstadt und anscheinend keine Lust auf England, den Billigflug und die Stadt. „Da dad i liaba 17 stundn busfoan ois mit easyjet zum fliagn“, „I wär fui lieber nach Venedig g’foan“ und beim Landeanflug auf den Provinzairport Gatwick dann „wie siehtn des aus hia?! Nur Wiesn und Derfa.“ – na da wo ihr herkommt sieht es doch genauso aus.
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Von Kopfballtoren und Regenbogen-Nationen

Treffer, Entscheidung gefallen. Den Sommer nächstes Jahr verbringe ich in England.

Nachdem der Sonnenblumen-im-Haar-San-Francisco Traum Anfang Oktober feierlich geplatzt war, hat sich recht schnell der Nebel gelichtet: Siehe da, London wird die Stadt meiner Wahl von März bis August 2011. Was ich da mache? Nein nicht etwa Urlaub (natürlich niemals *hüstel*), vielmehr den Kopf anstrengen und in einem Forschungspraktikum mittels Empirie eine Masterarbeit zusammenspinnen. Thema sind Netzwerke, soziale Netze, Forschungscommunities unterstützt durch Social Media. Zielort ist das KMi der Open University eine international Fernuni in Milton Keynes bei London.
Und seit ein paar Wochen verstehe ich sogar British English. Für ein Seminar habe ich mir den BBC-TV-Kommentar zum Spiel England-Deutschland der WM 2010 in Südafrika zur Transkription ausgesucht. Ein packendes Spiel, das man als Deutscher auch gerne 10-mal anschaut, um das gelegentliche Genuschel zu verschriftlichen. Frage war letztendlich, welches Bild die Engländer von den Deutschen haben, wenn es um Fußball geht. Bzw. finden sich die lustigen SUN-Nazi-Klischees auch im TV? Das war eher nicht der Fall. Letzten Sommer beeindruckten die Deutschen Fußball-England so sehr, dass sie sogar zur „Rainbow Nation Germany Squad“ auserkoren wurden. Wegen der vielen un-deutschen Namen wie Klose, Gomez oder Podolski, naja in der Englischen Cricket-Mannschaft treffen auch immer Südafrikaner, wie ich neulich gelernt habe. Wer die 15-seitige, qualitative Studie durchlesen möchte kann sie sich hier herunterladen.