Apple öffnet sein iPhone für Entwickler

Apple öffnet sein iPhone für Entwickler

Gestern gab Apple in Kalifornien bekannt, dass es externen Entwicklern in Zukunft möglich sein wird, im Rahmen des „iPhone Developer Program“ Anwendungen für das bekannte Smartphone zu schreiben. Was zuerst einigen hundert Entwicklern in den USA vorbehalten sein soll, wird sich, nach Angaben von Apple, in den nächsten Monaten auch auf andere Länder ausweiten.

Der Konzern bewirbt die neue Offenheit mit dem Slogan „The Fastest Way from Code to Customer“. Bei der Open Source-Softwareentwicklung, wird der Programmcode des eigenen Produkts (zumindest teilweise) offengelegt, so dass Programmierer überall auf der Welt Applikationen dafür entwickeln können. Diese werden dann letztendlich von Kunden über das iPhone bezogen. Beispiele dafür können etwa eine Anwendung sein, die anzeigt, welche Freunde im eigenen MySpace-Account gerade online sind, News-APIs, oder diverse E-Mailassistenten.
„Open-Source“ ist gewissermaßen die Extremform von „Open Innovation“ im Softwarebereich. Sie stützt sich stark auf die Möglichkeiten der neuen Informationstechnologien. Hierbei entsteht nicht nur das Konzept einer einzelnen Innovation, sondern es bildet sich eine dauerhafte Entwicklungsumgebung mit eigenen Regeln und Gesetzen. Zwar wird das Developer-Kit (SDK) im Sinne eines Werkzeugs, z.B. im Falle des iPhones von Apple bereitgestellt. Wie sich die Entwickler untereinander organisieren, ist jedoch nicht vorgegeben. So bilden sich dann verschiedene Führungsrollen und Organisationsstrukturen aus. Kunden, Partner und Nutzer sind in diesem Prozess nicht nur Ideenlieferanten oder ausführende Produzenten, sondern bilden ausserhalb der Unternehmensgrenzen von bspw. Apple selbstorganisierte Netzwerke.
Wenn im Sinne der „Open Innovation“ beispielsweise von Studenten ein Prototyp eines neuartigen Öko-Autos entwickelt wird, stehen dabei „nicht-monetäre Motivationsstrukturen“ (F.Piller, open.innovation.com) im Vordergrund. Die Kommerzialisierung beginnt erst, wenn ein Unternehmen das Konzept aufgreift und zu Geld macht. So steht auch oftmals bei der OpenSource-Softwareentwicklung der Spaß an der kreativen Arbeit, Selbstbestätigung oder die Bestätigung durch andere als Motivation im Vordergrund. Sicherlich kommt dazu, dass viele Firmen kommerzielle Anwendungen für das jetzt offene iPhone entwickeln. Deren Programmierer werden dann wohl auch den ein oder anderen Cent für ihre Arbeit bekommen.

PhilipMeyer

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