Archiv 2009

Auf dem Weg zur Universität Hartz 4.0

Nein, es wurde keine neue Universität im schönen Harz gegründet. Der Titel sagt eher aus, dass ein Zusammenhang zwischen der Hochschule in Zeiten der Bologna-Reform und dem oft gescholtenen Hartz IV-Konzept besteht. Das behauptet zumindest ein Artikel in der heutigen SZ.
Da ich den Artikel – auch wenn stellenweise versucht wird zu differenzieren – für etwas einseitig halte, möchte ich eben meinen Senf dazu abgeben. Vorneweg, ich zähle mich weder zu den Bologna-Kritikern noch zu den Befürwortern. Ich seh das ganz pragmatisch. Als Bachelor-Student kenne ich nur die neue Studienstruktur, und ich muss sagen: So schlimm ist die gar nicht.
Natürlich nur wenn Bologna gut umgesetzt wurde. Ansonsten passiert das, was in der SZ folgendermaßen beschrieben wird:

„[…] Die im Bologna-Prozess eingeleitete Gegensteuerung gleicht in ihrem Geist auf verblüffende Weise den Hartz-IV-Reformen. Sie rechnet nämlich mit dem Schlimmsten und setzt mehr auf Zwang und Kontrolle als auf Anreize und Angebote. Die Hartz-IV-Maßnahmen mit dem berechtigten Impuls, Fördern mit Fordern zu verbinden, sind ähnlich abhängig von konkreter Umsetzung wie der Bologna-Prozess.“

Klar, wenn Stundenpläne vorgegeben werden, keine Wahlfreiheit herrscht und man fünf Tage die Woche from 9 to 5 in Vorlesungen sitzen muss, dann ist das „Zwang“. Und wenn Klausuren nur den Zweck haben Leute auszusieben und die Prüfungsformate nichts zum Lernen beitragen sondern nur stressen, dann ist das „Kontrolle“.
Doch das muss nicht zwangsweise und wegen Bologna so sein. Die Bologna-Reform möchte internationale Vergleichbarkeit schaffen, deshalb gibt es das Leistungspunkte-System. Das wechseln der Universität soll einfach werden, dadurch dass Leistungen vermerkt sind und problemlos anerkannt werden (sollten). Der „Kontroll-Gedanke“ spielt hier nur indirekt eine Rolle.
Generell halte ich den Ansatz, Leistungen auch durch Punkte zu „belohnen“, den Bologna im Kern verfolgt für richtig, denn so läuft es auch in der Wirtschaft. Wer viel leistet, verdient dabei in der Regel auch etwas. Und „praxis-taugliche“ Absolventen sind ja ein überall gefordertes Ziel des Studiums. Ich denke es liegt an den Studiengangs-Verantwortlichen sich kreative Konzepte zu überlegen und an der Verwaltung, dass diese Konzepte dann auch reibungslos umgesetzt werden können.
Denn es gibt die Möglichkeit innovativer Prüfungsformate (z.B Praxisseminare, Übungen, E-Portfolios) im Rahmen von Bologna. Und es gibt die Möglichkeit den Studenten gewisse Wahlfreiheiten zu lassen und ihnen nicht einen starren Stundenplan vorzusetzen.

Wie geht's weiter mit diesem Blog?

Ich denke jeder neue Blogger steht am Anfang seiner „Karriere“ vor der Frage, was er denn jetzt eigentlich in sein virtuelles Tagebuch schreiben will. Da gibt’s zum einen die Urlaubs-/Auslandssemester-Blogs in den alle Erfahrungen notiert werden, die in dieser besonders spannenden Zeit halt so anfallen. Zielgruppe ist dann meist die Familie, enge Freunde und Kommilitonen. Da ich aber im Moment keinen Urlaub habe (bald ;)) fällt diese Form für mich schonmal flach.
Außerdem stellt sich die Frage, wer denn meinen Blog besuchen würde, wenn ich nur mehr oder weniger spannende Banalitäten aus meinem Leben dokumentiere, abgesehen davon dass es viel Zeit kostet. Heute tauscht sich doch jeder zentral und knapp bei Facebook, Twitter oder Lokalisten aus, wozu sollte jemand noch meinen Blog lesen?
Da bleibt für diesen Blog nur eins: er muss mit meinem Beruf und Studium zusammenhängen. Nur so kann ich das nötige Zeitbudget überhaupt rechtfertigen. Okay, grob umrissen sieht das jetzt so aus: „Studium“ sind die Medien im weitesten Sinn, „Job“ ist die Medienpädagogik, Stichwort E-Learning, sowie die Community Lokalisten.de, also alles was mit Internet, Technologie und Vernetzung zu tun hat.
Ergibt sich eigentlich ein recht runder Fahrplan für die Zukunft, den ich schonmal in den Schlagworten im Header dieses Blogs abgebildet habe. Das passt dann auch in Hinblick auf eine mögliche Zielgruppe: alle aktiven Blogger die ich kenne bewegen sich im Umfeld Medien/neue Technologien/Medienpädagogik.
Itz Time to vernetz!

Impressionen vom Educamp 2009

Im Rahmen meiner Arbeit am IMB der Uni Augsburg haben wir letzte Woche das diesjährige Educamp besucht. Veranstalter ist die Kommunikationswissenschaft in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum eLearning-Dienste (KeLD) der TU Ilmenau. Wir haben dabei das Augsburger Begleitstudium in einigen Sessions vorgestellt und viel Rückmeldung bekommen, vorwiegend positiv und vor allem von anderen Studenten. Ich sehe eine Übertragung auf den Medienstudiengang in Ilmenau, die derzeit angedacht ist, durchaus als realistisch. Aber erst mal abwarten was das Seminar, das in Ilmenau in diesem Sommersemester zum dem Thema  stattfindet noch an Ergebnissen bringt.

Ansonsten gingen letzte Woche viele Buzzwords quer durch das Educamp. Begriffe wie „Edupunk“, „Twitter“, „Microlearning“, „Information Overload“ oder „Edujazz“ waren immer wieder teil der Diskussionen.

Ich halte es durchaus für sinnvoll und auch faszinierend, sich heute schon damit zu befassen, wie Lernen aussieht, wenn jeder Schüler/Student/Mensch mobil das Internet benutzt und fröhlich durch die Gegend twittert, aber teilweise fehlte etwas Bodenhaftung.

Nichtsdestotrotz werd ich demnächst mal eins von diesen Modethemen herausgreifen und nen ausführlicheren Blogeintrag machen.

Ansonsten wurde viel über innovative Unterrichtsformen diskutiert, E-Portfolio-Einsatz (auch in Jojos Session), videounterstützter Unterricht, Projekte als Lernorte, etc… mein Gesamtfazit: super Erfahrung, coole Partys abends und mir hat’s gefallen, mal wieder unsere Arbeit zu verteidigen 😉

Achja, und um bei den schön klingenden Buzz-Worten zu bleiben, wie wärs mit einem „Edu-Slam“ an der Uni Augsburg? Die Idee steht zumindest.

D-ELINA, Edumedia und Lebendige Lernorte

Nach über einem Jahr Abstinenz, veröffentliche ich heute mal wieder einen Artikel in meinem Blog.
Was in den letzten Monaten anstand war vor allem die Vorstellung des Begleitstudiums auf der LearnTec in Karlsruhe und der damit verbundene Gewinn des E-Learning Awards D-ELINA. Herzlichen Glückwunsch nochmal an Tom an dieser Stelle. Jetzt haben wir vor kurzem noch ein Paper für die Edumedia 2009 eingereicht. Titel: e³-Portfolio – Collaboration and Assessment of informal Learning Activities based on E-Portfolios.
Außerdem ist das Begleitstudium seit kurzem als Referenzbeispiel auf e-teaching.org vertreten. Teil der Beschreibung ist auch ein Videointerview mit Tom. Zu finden hier. Die weiteren Interviews mit den Koordinatoren des Begleitstudiums (inklusive mir) finden sich auf der Seite des IMB im Bereich Begleitstudium. zu den Interviews
Im Moment arbeite ich mit Hannah an einem Artikel für den DINI Wettbewerb „Lebendige Lernorte“ bei dem das Begleitstudium eingereicht wird.
Mal sehen vielleicht komme ich ja in nächster Zeit wieder häufiger zum bloggen, ich nehme mir es jedenfalls vor. 😉